Jesus, die Bibel und das Evangelium: Eine ehrliche Einladung zum Vergleich – Eine Antwort auf zentrale Fragen Mohammedanischer Leser

In der Auseinandersetzung mit dem Islam begegnen Christen immer wieder Fragen, die sowohl theologisch als auch historisch von zentraler Bedeutung sind. Besonders im Blick stehen dabei die Rolle Jesu, die Zuverlässigkeit der Bibel und das Verständnis von Gottes Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Im Folgenden möchten wir zentrale Fragen beleuchten, die häufig von Christen gestellt werden, wenn sie mit Muslimen über den Glauben sprechen.

Im Koran wird Jesus (Isa) mehrfach mit herausragenden Attributen beschrieben:

    • Sündlosigkeit: Jesus ist im Koran der einzige Mensch, von dem gesagt wird, dass er sündlos war (Sure 19:19).

    • „Wort Gottes“: In Sure 3:45 heißt es: „O Maria! Allah verkündet dir ein Wort von Ihm, sein Name ist al-Masih Isa, der Sohn der Maria…“

Trotzdem wird Mohammed im Islam als „Siegel der Propheten“ (Sure 33:40) bezeichnet und gilt als der letzte und größte Prophet. Aus islamischer Sicht begründet sich diese Vorrangstellung vor allem auf Mohammeds Rolle als abschließender Offenbarungsträger, nicht unbedingt auf seiner moralischen Überlegenheit.

Aus christlicher Sicht ist dies jedoch paradox: Wenn Jesus sündlos ist, Wunder wirkt (vgl. Sure 3:49), vom Heiligen Geist geboren wurde (Sure 19:20) und Gottes Wort ist warum wird dann jemand mit deutlich geringeren göttlichen Attributen als „größter Prophet“ betrachtet?

In Sure 4:157 heißt es:

„… sie haben ihn nicht getötet und sie haben ihn nicht gekreuzigt, sondern es erschien ihnen nur so.“

Diese Aussage widerspricht nicht nur dem Neuen Testament, sondern auch außerbiblischen historischen Quellen, wie z. B.:

    • Tacitus (römischer Historiker, ca. 116 n. Chr.): „Christus, von dem dieser Name herrührt, wurde unter der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet.“ (Annalen 15.44)

    • Josephus (jüdischer Historiker, ca. 93 n. Chr.): „Pilatus verurteilte ihn [Jesus] zur Kreuzigung.“ (Antiquitates 18.3.3)

Die Leugnung der Kreuzigung im Koran wird von vielen westlichen Islamwissenschaftlern auf später entstandene gnostische oder doketistische Einflüsse zurückgeführt – Bewegungen, die ebenfalls die wirkliche Kreuzigung Jesu leugneten. Es gibt keinen historischen Beleg aus dem 1. Jahrhundert, der die Kreuzigung Jesu infrage stellt.

Für Christen ist das Kreuz jedoch zentral:

„Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft.“ (1. Korinther 1,18)

Im Islam bleibt die Frage der Vergebung bis zum Jüngsten Tag offen – selbst der Prophet Mohammed ist laut Hadith nicht sicher, ob er gerettet wird:

„Ich weiß nicht, was mit mir und mit euch geschehen wird.“(Sahih al-Bukhari 976)

Diese Unsicherheit widerspricht dem biblischen Gottesbild eines vergebenden und treuen Gottes, bei dem die Erlösung nicht auf guten Werken, sondern auf Gnade durch den Glauben basiert:

„Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.“ (1. Johannes 5,13)

Ein gerechter Gott kann Schuld nicht einfach übersehen – aber der christliche Glaube zeigt, wie Gott sowohl gerecht und barmherzig sein kann: Durch das stellvertretende Opfer Jesu am Kreuz.

Im Islam ist das Heil eng mit dem Tun von guten Werken verbunden. Der Koran betont immer wieder, dass das Gewicht der Taten am Jüngsten Tag über das Schicksal entscheidet (z. B. Sure 23:102-103). Das führt zu einer Werkgerechtigkeit, die letztlich den Menschen in permanente Unsicherheit versetzt.

Der christliche Glaube dagegen basiert auf der Gnade Gottes:

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ (Epheser 2,8–9)

Gute Werke sind im Christentum die Frucht des Glaubens, nicht dessen Bedingung.

Mehrere Koranverse sprechen mit Respekt über die Tora und das Evangelium:

„Und Wir ließen ihnen die Tora zukommen, in der Rechtleitung und Licht war.“ (Sure 5:44)

„Und Wir ließen Jesus, den Sohn der Maria, in ihren Fußstapfen folgen, zur Bestätigung der Tora … und Wir gaben ihm das Evangelium …“ (Sure 5:46)

Gleichzeitig wird jedoch in der islamischen Theologie häufig behauptet, die Bibel sei verfälscht worden („tahrif“). Diese Behauptung steht allerdings im Widerspruch zu koranischen Aussagen, wie:

„Niemand kann Gottes Worte ändern.“ (Sure 6:34, 18:27)

Bis heute gibt es keinen einzigen antiken Beleg, dass die Bibel nach dem Entstehen des Islam verändert wurde. Die ältesten vollständigen Bibelhandschriften (Codex Sinaiticus, Codex Vaticanus – 4. Jh.) sind deutlich älter als Mohammed. Ihr Inhalt stimmt mit heutigen Bibeltexten weitgehend überein.

Christliche Apologetik stellt daher zurecht die Frage: Wenn der Koran die Heiligen Schriften vor Mohammed als „Rechtleitung und Licht“ bezeichnet – wer gibt dann das Recht, sie später als unzuverlässig zu deklarieren?

Lieber muslimischer Leser: Die vorliegenden Fragen und Überlegungen sind keine Provokation, sondern eine respektvolle Einladung eine Einladung, sich mit dem christlichen Glauben ernsthaft auseinanderzusetzen. Es geht nicht darum, jemanden zu überzeugen oder zu besiegen, sondern darum, gemeinsam der Wahrheit näherzukommen.

Jesus Christus macht einen einzigartigen und radikalen Anspruch: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14,6). Diese Aussage fordert heraus, aber sie lädt auch ein. Sie verlangt eine ehrliche Entscheidung: Könnte es sein, dass Jesus mehr ist als ein Prophet? Dass er tatsächlich das fleischgewordene Wort Gottes ist, der einzige Weg zu Gott, der sündlose Retter, der für unsere Schuld gestorben und auferstanden ist?

Der christliche Glaube unterscheidet sich grundlegend von einem religionsbasierten System der Verdienste. Er ist keine bloße Liste von Geboten, kein Wettlauf guter Werke, um Gottes Gunst zu verdienen. Er ist eine Einladung zur Beziehung – zu einem liebenden, gerechten Gott, der den ersten Schritt gemacht hat. Die Erlösung geschieht nicht durch unsere Anstrengung, sondern durch Gottes Gnade. Vergebung ist keine Unsicherheit, sondern eine feste Zusage für alle, die an Jesus glauben.

Wenn die Bibel tatsächlich Gottes Wort ist wie es auch der Koran in Teilen bezeugt, dann verdient sie es, offen und ehrlich gelesen zu werden. Wenn Jesus wirklich sündlos ist, der Messias, das Licht der Welt – dann ist es nicht nur berechtigt, sondern notwendig, ihn besser kennenzulernen.

„Denn wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.“ (Matthäus 7,8)
„Wer den Sohn hat, der hat das Leben.“ (1. Johannes 5,12)

Praktische nächste Schritte:

  • Lies das Johannes-Evangelium mit offenem Herzen und frage dich: Was sagt Jesus wirklich über sich selbst?
  • Bitte Gott im Gebet – auch wenn du dir noch nicht sicher bist –, dir die Wahrheit zu zeigen.
  • Vergleiche die Lehren Jesu mit denen anderer Propheten. Suche ehrliche Antworten, ohne Angst, Gott könnte dir etwas verbergen.

Gott hat kein Interesse an religiösem Zwang – aber er lädt dich mit Liebe und Wahrheit. Und er verspricht: Wer ihn von Herzen sucht, wird ihn finden.