1.Thessalonicher 4:3: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet.“
Wir lesen in der Bibel, dass es der Wille Gottes ist, dass wir heilig werden bzw. in der Heiligung wachsen. Doch was genau ist Heiligung?
Zunächst wollen wir den Begriff „heilig“ im Bezug auf einen Christen klären.
Ein Christ ist ab dem Zeitpunkt, an dem er an das Evangelium glaubt, vor Gott voll und ganz heilig. Das bedeutet, dass Gott seine Sünden nicht mehr sieht. Wenn Gott auf einen Christen blickt, sieht er die Gerechtigkeit Jesu Christi. Der Christ ist durch das Blut Jesu Christi von aller Schuld gewaschen und steht heilig und unverklagbar vor Gott.
1.Korinther 6:11: „Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes.“
Doch wenn wir bereits geheiligt sind, warum ist es dann noch der Wille Gottes, dass wir weiterhin „heiligen“?
Die Stellung vor Gott, dass wir heilig sind, ist unveränderlich. Egal, was wir tun, ob wir sündigen oder nicht, wird Gott uns für immer als heilig ansehen. Doch wir sollen auch in unserem praktischen Leben heilig sein. Das bedeutet, dass wir dem Herrn Jesus nachfolgen, seinen Willen über unseren eigenen stellen und uns ihm unterordnen.
Die Heiligung im praktischen Leben ist ein fortlaufender Prozess, der steigen und sinken kann und manchmal schwierig ist. Im Gegensatz dazu ist die Heiligung vor Gott reine Gnade, die nicht erarbeitet werden kann und nicht verloren gehen kann.
In der Bibel finden wir viele weitere Stellen, in denen der Wille Gottes beschrieben wird.
Als Christen sind wir keineswegs sündlos oder automatisch besser als andere Menschen. Solange wir hier auf dieser Erde leben, sind wir immer noch in unserem sündigen Leib (Römer 6 und 7). Wir werden den Zustand totaler Sündlosigkeit in dieser Welt niemals erreichen können. Doch es gibt einige Dinge, die wir beachten sollten:
Die Sünde zerstört und verschlechtert die Beziehung zwischen Gott und den Menschen – so auch, wenn man Christ ist. Sie bringt Leid und Schlechtigkeit mit sich. Doch als Christen dürfen wir wissen, dass uns die komplette Anzahl unserer Sünden bereits vergeben wurde. Jesus Christus trug all unsere Sünden am Kreuz auf Golgatha. Er hat für alle gesündigt, die vergangenen, gegenwärtigen und auch für die Sünden, die wir noch in der Zukunft begehen werden. Wenn wir als Christen gesündigt haben, werden wir ermutigt, unsere Sünden unserem Herrn zu bekennen (1. Johannes 1:9).
Leider kann es auch vorkommen, dass ein Christ die Sünde lieb gewinnt und sie über Gott stellt und nicht davon ablassen möchte. Doch solches Verhalten kann große Konsequenzen mit sich bringen. In der Bibel sehen wir, dass Gott seine Kinder züchtigt, wenn sie sündigen (Hebräer 12:4-11).
Wir können uns das vorstellen wie ein Vater, der seinen Sohn erzieht, wenn dieser ungehorsam ist, notfalls auch mit Züchtigung. Die Zucht Gottes kann sogar so weit gehen, dass Gott das Leben seiner Kinder vorzeitig beendet und sie zu sich holt (1. Korinther 11:29-30).
Ein leider weit verbreiteter Irrglaube zu diesem Thema ist die Vorstellung, dass man als Christ, wenn man sündigt, irgendwann seine Errettung verliert. Doch das ist eine gefährliche Irrlehre. Der Herr Jesus hat uns versprochen, dass wir in Ewigkeit nicht mehr verloren gehen werden.
Johannes 10:27-29: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.“
Nichts kann uns von der Liebe Gottes scheiden (Römer 8:39), auch nicht die Sünde. Wer behauptet, man könne die Errettung wieder verlieren, macht Gott zum Lügner und ist werksgerecht.
Titus 1:2: „Aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat.“